Netzwerk-Switches – Die Profi- und Heimnetzwerkgeräte

Möchte man heutzutage ein verkabeltes Heimnetzwerk für mehrere Geräte anlegen, kann es schnell knapp werden mit den Steckplätzen am hauseigenen Router. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sollte man auf einen Switch zurückgreifen. Doch was genau ist ein Switch, wozu wird er gebraucht und was sollte man bei Kauf und Anschluss beachten? Wir haben alle wichtigen Infos für Sie zusammengetragen.


Angebote Switches


Was ist ein Switch?

Ein Switch ist ein Netzwerkgerät und dient als Netzwerk-Weiche oder -Verteiler. Mehrere Endgeräte können über einen Switch miteinander verbunden werden und sogenannte Frames untereinander austauschen.
 
Im Gegensatz zu einem HUB, welcher Daten an alle angeschlossenen Geräte schickt (Broadcast), merkt sich der Switch, von wo das Paket kam und an wen es weitergeleitet werden soll (Unicast). Dadurch wird hoher Datenverkehr vermieden, da einzelne Empfänger lokalisiert werden – es entsteht ein optimiertes Netzwerk mit hoher Geschwindigkeit.
 
Der Switch erkennt die einzelnen angeschlossenen Geräte anhand ihrer MAC- oder IP-Adresse. Mit der Media-Access-Control-Adresse werden Geräte im Netzwerk gefunden und identifiziert. Ist der Empfänger eines Pakets bekannt, sendet der Switch das Paket an diesen. Ist er nicht bekannt, wird es an alle Ports gesendet. Dabei werden die Datenpakete unterschiedlich behandelt: Einfachere Modelle senden Datenpakete sofort weiter und überlassen die Überprüfung dem Empfänger. Andere Modelle lassen die Dateilänge überprüfen, um fehlerhafte Dateien oder Datenfragmente auszusortieren. Eine dritte Methode, welche von allen Switches beherrscht wird, ist die Store-and-forward-Methode. Hier wird das gesamte Paket erst nach einer CRC-Prüfung (cyclic redundancy check, zu Deutsch: zyklische Redundanzprüfung) weitergeleitet. 

Switches arbeiten auf dem OSI-Modell (Open Systems Interconnection Model) auf Layer 2 – oder Multilayer-Switches auf Layer 3. Die jeweiligen Layer beschreiben dabei die Protokolle, über welche diese arbeiten. Layer-2 Switches erkennen Geräte über die MAC-Adresse und sind sehr schnell, da sie die Datenpakete nicht weiter inspizieren und sofort weiterleiten. Layer-3 Switches arbeiten hingegen mit Netzwerk- oder IP-Adressen und benötigen mehr Zeit, da sie die Pakete untersuchen. 



Switch-Typen

Bricht man Switches auf ihre wesentlichen Eigenschaften herunter, erhält man zwei Typen – den Unmanaged- und den Managed-Switch. Diese zwei Arten lassen sich ganz einfach unterscheiden:
 
  • Da man beim Unmanaged-Switch einfach nur die Geräte miteinander verbinden kann, ohne ihn groß einrichten zu müssen, ist er das passende Gerät für den Heimgebrauch, Netzwerkeinsteiger oder LAN-Partys. 
     
  • Managed-Switches hingegen kommen mit einer Vielzahl an Funktionen daher – weshalb sie aber auch störanfälliger sind. Sie sind etwas komplexer und können unter ihrer IP über den Webbrowser sehr präzise konfiguriert werden. Meist ist nur ein Fachmann in der Lage, die Möglichkeiten dieser Geräte vollends auszuschöpfen.

 

Funktionen und Kaufkriterien

Jeder, der sich einen Switch zulegen möchte, sollte vorher genau festlegen, wozu er ihn braucht. Ansonsten kann es dazu kommen, dass Funktionen nicht ausreichen oder man zu viel Geld für ein Gerät ausgibt, welches man am Ende nicht bedienen kann.
 
  • Für einfache Heimnetzwerke oder LAN-Partys reichen Layer-2 Unmanaged-Switches aus. Durch einfaches Plug & Play können alle Geräte ohne größeren Aufwand miteinander verbunden werden.
     
  • Wer bereits ein erfahrener Netzwerk-Administrator ist, kann es mit Layer-3 Managed-Switches probieren. Durch gezielte Einstellungen können beispielsweise Ports freigegeben, eingeschränkt oder gesperrt werden. Aber auch IP-Filterung, QoS oder Routing ist mit solchen Switches möglich. Die Funktionen sind äußerst umfangreich – gerade daher aber meist nur für Profis zu empfehlen.
     
  • Ein weiterer zu beachtender Punkt ist die Energieeffizienz beziehungsweise die Versorgung. Viele Hersteller bieten Switches mit sogenanntem PoE an. Durch Power over Ethernet ist ein Netzteil für den Switch überflüssig. Wie es der Name schon sagt, erfolgt die Stromversorgung über das Ethernet-Kabel. Das ist energiesparender als ein Netzwerkgerät mit Netzteil.
     
  • Essenziell für die Kaufentscheidung sollte auch die Frage der Portanzahl sein: Wie viele Geräte sollen angeschlossen werden oder in Zukunft noch dazu kommen? Einfache Switches besitzen in etwa vier oder fünf Ports. Größere Geräte können mehrere dutzend Ethernet-Ports aufweisen.