Luftbefeuchter: gegen trockene Luft

Hitzeperioden und Heizungsluft trocknen die Luft aus und schaden so nicht nur Holzmöbeln, sondern vor allem auch der Gesundheit. Um die ideale relative Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und maximal 60 Prozent zu erhalten, werden neben Luftentfeuchtern auch Luftbefeuchter eingesetzt. Eine zu hohe Luftfeuchte begünstigt Schimmelbildung und Schäden an Inventar und Mauerwerk. Eine zu niedrige Luftfeuchte kann unter anderem unser Immunsystem schwächen, die Schleimhäute austrocknen und die Gefahr von Infektionen erhöhen.

Es gibt drei Arten von Luftbefeuchtern: Verdunster, Vernebler und Verdampfer. In der Regel sind diese Geräte mit einem mindestens zwei Liter fassenden Wassertank, einem Aromafach und einer Abschaltautomatik bei leerem Tank ausgestattet. Verdunster und Verdampfer verfügen meistens auch über ein integriertes Hygrometer mit Abschaltautomatik bei erreichter idealer Luftfeuchte, einen Timer und mehrere Leistungsstufen.



Verdunster – Befeuchter und Reiniger in einem

Nahaufnahme eines Luftbefeuchters, aus dem feiner Wassernebel austritt, unscharfer grüner Hintergrund

Die beste Art, die Raumluft bei einem idealen Feuchtigkeitswert und schwebeteilchen- sowie pollenfrei zu halten, sind elektrische Verdunster, die auch Luftwäscher genannt werden. Verdunster sprühen oder verdampfen keinen Nebel, sondern lassen das Wasser nur verdunsten – ganz nach dem alten Prinzip der Hängetanks. Die stromsparsamen Geräte arbeiten durchschnittlich mit 10 bis 20 Watt und schlagen so nur minimal bei den Betriebskosten zu Buche. Die gefürchtete Aerosolbildung, die bei Ultraschall-Verneblern auftritt, gibt es bei dieser Luftbefeuchter-Variante nicht. Auch die Bildung von Legionellen ist hier nicht möglich, weswegen sich die Pflege auf regelmäßiges Wasseraustauschen, Entkalken und Reinigen des Filters beschränkt.


Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte ein kolloidales Silberstäbchen in das Wasser legen, da dessen Ionen Keime und Sporen auf natürliche Weise abtöten. Diese Luftbefeuchter arbeiten in der Regel mit rotierenden Lamellen, die Wasser und Luft ständig vermischen und so die Luft von rund 70 Prozent der Schwebeteilchen wie Staub, Pollen, Sporen und anderem befreien und meistens mit einem Ventilator wieder im Raum verteilen. Die Lufttemperatur wird durch die verdunstungskalte Luft aus dem Gerät etwas gesenkt, was an heißen Sommertagen sehr angenehm ist. Diese Top-Notch-Geräte verfügen in der Regel über ein Hygrometer, das die Luftfeuchte anzeigt, sowie über mehrere Betriebsstufen. Dabei sind sie flüsterleise bis maximal 40 Dezibel. Verdunster können rund um die Uhr arbeiten, ohne die Raumluft zu überfeuchten, große Stromkosten zu verursachen oder mit lauten Betriebsgeräuschen zu stören.

Für Allergiker und Asthmatiker sind allerdings spezielle Luftreiniger besser, da diese einen höheren Wirkungsgrad besitzen und somit mehr lungengängige Partikel aus der Luft filtern. Hier findet allerdings keine Luftbefeuchtung statt.



Vernebler – wenn’s schnell gehen soll

Ultraschall-Zerstäuber, die es auch in Form von Zimmerspringbrunnen gibt, regulieren die Luftfeuchte im Nu. Diese Geräte arbeiten mit durchschnittlich 15 bis 40 Watt und sind die schnellste Art der Luftbefeuchtung. Im Zerstäuber wird das Wasser in starke, hochfrequente Schwingung versetzt und in kalte Nebeltröpfchen umgewandelt, die durch einen Ventilator an die Raumluft abgegeben werden.

Wie bei dem Verdunster wird die Raumtemperatur durch den kalten Nebel etwas abgesenkt, was bei heißen Temperaturen sehr angenehm sein kann. Diesen Vorteilen gegenüber stehen aber zahlreiche Nachteile, die den Ultraschall-Luftbefeuchter im Vergleich zu den anderen Befeuchtungssystemen schlechter abschneiden lassen. Die Zerstäuber erhitzen das Wasser nicht und filtern es auch nicht. Daher ist die Verbreitung von Aerosolen, Keimen, Sporen und Viren in der Atemluft der gravierendste Nachteil beziehungsweise das schwerwiegendste Risiko. Die Gefahr, Legionellen in der Atemluft zu haben, ist bei dieser Art der Luftbefeuchtung besonders hoch, wenn normales Leitungswasser statt sterilisiertem Wasser verwendet wird.

Die häufige und sorgfältige Reinigung des Wassertanks ist also dementsprechend wichtig. Ebenfalls nachteilig können die Entstehung von Pfützen um das Gerät, eine Überfeuchtung der Raumluft und damit einhergehende Probleme sowie weiße Kalkablagerungen auf den Oberflächen des Inventars sein. Einige hochwertigere Geräte verfügen über ein integriertes Hygrometer, einen Timer und eine Abschaltautomatik, was eine Überfeuchtung verhindert, aber nicht die Regel ist. Bei jungen Eltern und Haustierhaltern kann auch die Geräuschbelästigung durch den sehr hohen Ton bei der Erzeugung von Ultraschall ein Nachteil sein, denn dieser kann Babys und Tieren stark zusetzen.


Gemütliche Ecke mit Hängesessel und Holzregal, darauf steht ein Luftbefeuchter, im Vordergrund ein Tisch mit Obstschale

Dampfluftbefeuchter – hygienischer, heißer Wasserdampf

Ähnlich wie ein Wasserkocher bringen Verdampfer Wasser über ein Heizelement zum Sieden. Dabei töten sie viele Keime ab und geben den Dampf an die Raumluft ab, was auch die Umgebungstemperatur erhöht. Wie auch bei den Verdunstern besteht hier keine Gefahr der Aerosolbildung. Jedoch haben Dampfluftbefeuchter mit bis zu 400 Watt einen sehr hohen Energiebedarf – und Pfützenbildung um das Gerät sowie Kalkablagerungen auf Boden und Möbeln können ein Problem sein. 


Außerdem können sich Kinder und Tiere daran verbrühen. Einige Befeuchter verfügen über integrierte Hygrometer, die eine Überfeuchtung verhindern und das Gerät gegebenenfalls abschalten, sowie einen Timer und mehrere Stufen.